Preise steigen auch bei bleib sauber! Wir erklären euch, warum das so ist. Marie hält auf einer Klimademo ein Schild hoch.

Nennen dir das Kind beim Namen: Preissteigerungen wird es in allen Lebensbereichen geben. Auch wir von "bleib sauber! in Potsdam sind davon nicht ausgeklammert. Der Preisanstieg ist aber auch gut begründet. 

 

Ein Bindfaden dient als Symbol für den Leitfaden des heutigen Magazinposts.In diesem Blogbeitrag erfährst Du:
  • Wie sich der Preis eines Kleidungsstückes zusammensetzt 💸
  • In welchen Bereichen die Preise aktuell steigen 📈
  • Weshalb es sich lohnt, weiterhin auf Fair Fashion zu setzen 🧦

 

Vor einigen Wochen haben wir euch bereits einmal berichtet, wie wichtig es uns ist, dass Mode nach Bedarf und bewusst gekauft und konsumiert wird. Aus einer fairen und nachhaltigen Produktion resultieren letztendlich auch höhere Preise. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass viele Labels in relativ kleinen Stückzahlen produzieren. Das Augenmerk der Brands liegt auch darauf, so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu produzieren, um keinen Überschuss zu haben. Das spart Lagerflächen, Ressourcen und letztendlich schont es den gesamten Kreislauf. 

Ein T-Shirt im Detail

Sehen wir uns als Beispiel ein fair produziertes T-Shirt mit einem Verkaufswert von 29,00 € an. 

Dieses Bild zeigt die Aufschlüsselung eines T-Shirts in ihren einzelnen Preisen.Die Abbildung zeigt die Aufschlüsselung eines fair produzierten T-Shirts in ihre einzelnen Bestandteile und Gewinne. 
Eigentlich gibt diese Grafik Anlass, einen einzelnen Beitrag zu verfassen. Wir wollen uns in diesem vorerst nur den Produktions- und Weiterverarbeitungskosten widmen. Die einzelnen Bestandteile können auch noch einmal abweichen, wie es die Kolleg:innen von Loveco  sehr anschaulich dargestellt haben. 
Generell gilt, dass ein Einzelhandelsunternehmen im Vergleich zu konventionellen, nicht nachhaltigen Brands,  eine relativ geringe Marge hat, die sich auch nicht verändern lasst. 

Preisanstieg mit Rattenschwanz

Innerhalb der vergangenen Monate sind die Preise für Lager- und Transportkosten durch die erhöhten Energiepreise angestiegen. Auch die Kosten für die Materialien sind aufgrund der Lieferengpässe (z.B. für Baumwolle) in die Höhe gegangen, weshalb das Produkt ansich auch teurer wird. Und darin liegt das Problem: Sobald die Kosten für z.B. Produktion und Lager steigen, steigt auch der (Einkaufs-) Preis des Produktes. Gleich aber bleibt die Marge des Kleidungsstückes. Von diesem "Gewinn" gehen dann noch Umsatzsteuer, Personal-und Betriebskosten ab. Die Preissteigerung ist nun nicht nur für euch Kund:innen spürbar, sondern auch für uns. 

Mehrwert bleibt Mehrwert bleibt Mehrwert 

Auch, wenn der Endpreis eines Produktes für den Augenblick steigt: Mit dem Kauf eines fair produzierten Kleidungsstückes machst Du alles richtig. Wie "Fashion Changers" in ihrem Buch berichten, "(...) gaben 2015 in einer Studie der Ethical Trading Initiative 71 Prozent der befragten Textilunternehmen an, dass sie moderne Sklaverei in ihren Lieferketten für wahrscheinlich halten."*

Das ist eine Zahl, die wir uns erst einmal auf der Zunge zergehen lassen müssen. 

Auch, wenn der Preis eines Kleidungsstückes generell steigt, ist es wichtig, gerade jetzt auch bei fairer Mode zu bleiben. Denn was wir mit jedem Stück kaufen, ist ein Mehrwert. Für uns und für die Arbeitnehmer:innen, die daran gearbeitet haben. Und auch für unsere Umwelt. Bio-Baumwolle spart sehr viel Wasser, meist wird mit ökologischen Farben gearbeitet. All das sind Randfaktoren, die Dich nicht nur nachhaltiger leben lassen, sondern auch unsere Umwelt schonen.

Marie hält auf einer "Friedays For Future" Demo ein "No Planet B" Schild hoch.

Wir müssen dran bleiben.

Und weil es so wichtig ist, fair und bewusst zu konsumieren, sollten wir unsere Stimme dafür auch regelmäßig nutzen. Wie? Geht auf Klimademos, unterschreibt Petitionen, gebt eure Stimme beim Einkauf ab. Denn das, was ihr in euren Warenkorb legt, ist gleichzeitig euer Stimmzettel. Normalerweise wären wir am 23. September beim globalen Klimastreik dabei. Dieses Mal können schaffen wir es leider nicht, sind aber in Gedanken bei euch und freuen uns, dass ihr die Welt ein Stück besser macht!

 

Quellen: 

* Jana Braumüller, Verein Jäckle, Nina Lorenzen, “Fashion Changers”. München: Knesebeck Verlag, Deutsche Originalausgabe, Seite 11

Grafik:

https://api.fairwear.org/wp-content/uploads/2016/06/ClimbingtheLadderReport.pdf

https://loveco-shop.de/magazin/warum-ein-faires-t-shirt-29-euro-kostet-und-was-wir-damit-zu-tun-haben/

https://icons8.de

 

 

 

18.September.2022